Das Baltikum

Wirtschaftliche Rahmendaten in Kürze

  • Das Baltikum umfaßt im engeren Sinne die Ostseeanrainer Estland, Lettland und Litauen, die von 1918 bis 1940 bereits unabhängig waren und 1991 ihre Unabhängigkeit wiedererlangt haben
  • Die Hauptstädte sind Tallinn (auch als Reval bekannt), Riga und Vilnius (auch als Wilna bekannt)
  • Die drei "Baltischen Tiger" sind seit 1. Mai 2004 Mitglieder der Europäischen Union
  • Im EU-Vergleich verfügen die drei Staaten über ein geringes Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, jedoch gemessen an den überdurchschnittlichen Wachstumsraten des BIP der vergangenen Jahre gehören sie zu den am stärksten wachsenden Volkswirtschaften
  • Die BIP-Wachstumsraten lagen 2005 bei 9,8 % in Estland, ca. 7,5 % in Litauen und 10,2 % in Lettland
  • Motor dieses Wachstums ist vor allem die inländische Nachfrage
  • Nachteil dieser Entwicklung sind hohe Leistungsbilanzdefizite
  • Diese sind jedoch unproblematisch solange internationale Investments im Baltikum platziert werden und dies ist derzeit in hohem Maße der Fall
  • Der wirtschaftliche Erfolg der baltischen Staaten begründet sich vor allem durch freien Wettbewerb, liberale Wirtschaftspolitik und eine konstante Fiskalpolitik
  • Der wirtschaftliche Umstrukturierung in den Neunziger Jahren stand unter dem Vorzeichen der Privatisierung ehemals staatlicher Unternehmen und der Entkopplung vom Russischen Markt
  • Heute sind folgende Länder Haupthandelspartner: die skandinavischen Staaten, Deutschland, Großbritannien, Rußland sowie die baltischen Staaten untereinander
  • Die EU-Mitgliedschaft fördert den Zufluß internationaler Direktinvestments ebenso wie die Aussicht, früher als zahlreiche andere EU-Beitrittsstaaten in den Euro-Verbund aufgenommen werden
  • Die baltischen Staaten streben eine möglichst zeitnahe Einführung des Euros an, die möglichst 2008 vollzogen sein soll
  • Estland und Litauen traten bereits am 27. Juni 2004 dem Europäischen Wechselkursmechanismus (ERM II) bei und verpflichten sich, enge Schwankungsbreiten zum festgelegten Zielwechselkurs des Euro einzuhalten